[DE] medonline – E-Zigarette zur Schadensminimierung und Raucherentwöhnung

Auf dem österreichischen Onlinemagazin medonline sind zwei Beiträge zur E-Zigarette und deren Rolle in der Tabakschadensminimierung sowie bei einer möglichen Raucherentwöhnung erschienen.

Der erste Beitrag, „Die E-Zigarette als Instrument zur Schadensminimierung bei Rauchern1 erläutert den aktuellen Stand der Wissenschaft zum Thema E-Zigarette und Harm Reduction.

Kernaussagen

Dr. Tobias Rüther, Leiter Tabak-Sprechstunde Uniklinik München:

  • Dr. Tobias Rüther weißt in dem Beitrag darauf hin, dass der Tabakrauch das drittgrößte Abhängigkeitspotential aller Drogen hat. Dieses ausgeprägte Abhängigkeitspotential ist bei E-Dampfprodukten nicht vorhanden.
  • Gesundheitsgefährdende Stoffe sind im Aerosol von E-Zigaretten und Tabakerhitzern zwischen 80% – 98% reduziert. Kanzerogene Stoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe oder Tabakspezifische Nitrosamine und Kohlenmonoxid sind bei E-Zigaretten überhaupt nicht vorhanden.
  • Nikotinhaltige E-Zigaretten helfen Menschen beim Rauchstopp eher als herkömmliche Verhaltenstherapien.

Dr. Thomas Hering, Pneumologe, Berlin:

  • die größte rauchbedingte Mortalität ist direkt oder indirekt auf die COPD zurückzuführen.
  • Komplettumstieg vom Rauchen auf das Dampfen, kann auch COPD-Patienten helfen, dass sich die Krankheit nicht weiter verschlimmert.
  • Rauchstoppberatung sollte die E-Zigarette unbedingt miteinbeziehen und nicht weiter den „quit or die“ Ansatz fahren.

 

Der zweite Beitrag, „Suchtforscher Prof. Heino Stöver über Strategien zur Rauchentwöhnung2 ist ein Interview in welchem Prof. Stöver für eine Diversifikation bei der Rauchstoppberatung plädiert.

Kernaussagen

  • Aktuelle Rauchentwöhnungsprogramme erreichen viele rauchende Menschen nicht.
  • Problem ist nicht das Nikotin sondern die gesundheitsschädlichen Produkte welche bei der Verbrennung von Tabak entstehen.
  • Bei E-Zigaretten ist das schädigende Potential in diesem Maße nicht vorhanden. Aus Sicht der Risikobewertung liegen diese eher bei Nikotinersatzprodukten.
  • Umstieg auf E-Zigarette ein weniger radikaler Prozess als auf Nikotinkaugummis.
  • ABER: auch Prof. Stöver sieht demnach als aller letzten Schritt auch eine Nikotinabstinenz.

Die Beiträge sind gut und wichtig in Bezug auf E-Dampfprodukte und Tabakerhitzer als ein weiteres Mittel zur Minimierung der tabakkonsumbedingten Schäden.
Aus Konsumentensicht sehe ich persönlich die langfristige Nutzung von nikotinhaltigen E-Dampfprodukten weniger kritisch, insbesondere im Hinblick, dass dies mich davor bewahrt aus verschiedensten Gründen vielleicht mal wieder zur Tabakzigarette zu greifen. Es gibt sehr wohl viele Nutzer, welche mit der Zeit das Dampfen aufgegeben haben und somit für sich persönlich den Komplettausstieg durchgezogen haben. Dies muss aber eine individuelle Entscheidung sein. Das wichtigste ist und bleibt der Ausstieg aus dem Rauchen – Nikotinabstinenz sollte ein „kann“ aber kein „muss“ sein.

Quellen

  1. https://medonline.at/10105035/2022/die-e-zigarette-als-instrument-zur-schadensminimierung-bei-rauchern/
  2. https://medonline.at/10105043/2022/suchtforscher-prof-heino-stoever-ueber-strategien-zur-rauchentwoehnung/

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