Als wäre der Bericht der WHO 1 von letzter Woche zu E-Zigaretten und Tabakerhitzern nicht schon schlimm genug, findet sich doch immer wieder jemand der das toppen kann.
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und die Deutsche Lungenstiftung (DLS) – beide Organisationen sind Mitglieder im Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) – nutzen die Gunst der Stunde und nehmen den Bericht der WHO um auch hierzulande in die Kerbe zu hauen. Wie immer ist dabei am Wahrheitsgehalt oder der Substanz niemand interessiert. Ja, es findet wie immer nicht einmal eine Überprüfung statt.
Da sei nur noch einmal an das 3,3-fache Risiko für Lungenerkrankungen erinnert, was der “Raketenschwurbler” Glantz in Umlauf gebracht hat und das unmittelbar von führenden Wissenschaftlern als unzulässig erklärt wurde, da es sich aus seinem Datensatz nicht ansatzweise ableiten liesse. Geschickt hatte er es am Vorabend in einer Pressekonferenz lanciert – um unmittelbar und sofort von der DGP auf Papier gedruckt zu werden. Diese Behauptung falscher Tatsachen findet sich immer noch unverändert bei der DGP. Eine Korrektur hält man da nicht für nötig.
In einer jüngsten Pressemitteilung vom 05.08.2021, „WHO-Report zur globalen Tabakepidemie 2021“ 2 also behauptet die DGP doch glatt, E-Zigaretten und Tabakerhitzer würden den Fortschritt im Kampf gegen den Tabakkonsum gefährden.
Da fragt man sich unweigerlich, welche Fortschritte die überhaupt meinen? Erkennbar sind leider keine, außer
- Förderung der Tabaksteuer, sprich Rauchern wird das Geld aus der Tasche gezogen
- Förderung nutzloser Nikotinersatzprodukte, auch hier wird Rauchstoppwilligen das Geld abgenommen
- Werbeverbote für die Industrie, egal ob Tabak- oder E-Zigarettenindustrie
- Insbesondere: Ausgrenzung und Stigmatisierung rauchender Menschen aus der Gesellschaft
WHOw, ganz ganz großes Kino und vor allem so human.
Und dennoch stagniert die Zahl der Raucher seit Jahren auf gleich hohem Niveau in Deutschland.
Jetzt gibt es seit über 10 Jahren ein revolutionäres Produkt, welches eine rein konsumentengetriebene Innovation ist: die E-Zigarette! Mit derer Hilfe es weltweit Millionen Menschen geschafft haben, den schädlichen Tabakkonsum einzustellen. Dennoch werden diese Produkte von den Großmeistern der Lungenloge komplett abgelehnt! Wer hier die Pharmaindustrie mit deren Zunge reden hört, dürfte nicht vollends falsch liegen.
DGP und DLS fordern in ihrer Pressemitteilung die Politik dazu auf noch härter, noch schneller diesen Markt kaputt zu regulieren:
- Umfassendes Werbeverbot schon ab 2022
(dabei ist das für E-Dampfprodukte ab 2024 eh schon in der Pipline 3) - Wirksame Besteuerung
(auch das ist, Dank dem unsäglichen TabStMoG, schon eingetütet 4) - Verbot des Dampfens überall da wo auch Rauchen verboten ist
- Einschränkung der Aromenvielfalt
Also komplett auf der Pharma-hörigen ANTZ-Linie.
Natürlich müssen zur Begründung dieser Forderungen und dadurch resultierenden Einschränkungen Erwachsener, die armen Kiiinder™ herhalten.
Dabei ist klar, rauchaffine Kinder und Jugendliche probieren sich aus, auch mit Tabak- oder E-Zigaretten. Wobei zweiteres nicht den Schaden anrichtet wie Tabakzigaretten. Die DEBRA Studie zeigt dies hier eindeutig.
Weiter arbeitet auch der DGP am neuen Narrativ der “Nikotinsucht” – dabei gibt es diese gar nicht. Oder kennt jemand Nikotinkaugummijunkies?
Professor Dr. med. Wulf Pankow behauptet doch tatsächlich:
„Es gibt aber immer mehr Belege für schädliche Auswirkungen von elektronischen Nikotinabgabesystemen auf die Gesundheit. Der Konsum von E-Zigaretten schädigt unter anderem das Herz-Kreislauf-System und die Atemwege, wirkt sich aber auch negativ auf die Hirnentwicklung von Jugendlichen aus”
, wobei er die Belege dazu natürlich nicht liefert.
Und der Knaller:
“Ebenso wie beim Rauchen werden dabei Giftstoffe in die Lunge und das Blut aufgenommen. Je nach E-Zigarettentyp und Zusammensetzung des verwendeten Liquids enthalten die elektronischen Verdampfer atemwegsreizende Substanzen wie Propylenglykol, krebserregende Substanzen wie Formaldehyd und teilweise gesundheitsschädigende Metalle wie Blei, Chrom und Nikotin.”
Abgesehen von dem Unfug mit den pöhsen Stoffen wie PG, wusste ich gar nicht, dass Nikotin zu den Metallen gehört (Kopf => Tisch). Hier empfehle ich blog.rursus.de, auf welchem schon vor Jahren diese Behauptungen zum Formaldehyd zerlegt wurden 5.
Lesen die Verantwortlichen sich eigentlich vor der Veröffentlichung ihre geistigen Ergüsse noch durch? Oder hat vielmehr die Praktikantin in deren Hausverlag freie Hand im Erfinden?
Natürlich kommt auch hier wieder die Forderung, dass die “professionelle” Rauchentwöhnung durch die Krankenkassen und somit von den Beitragszahlern übernommen wird.
Ein nie dagewesenes Schlemmen an den Geldtöpfen der gesetzlich Krankenversicherten verheißt oppulente Einkünfte. Für Beide. Sowohl Big-P, als auch die Jünger der Lungensekte haben bekundet, sich daran satt fressen zu wollen. Und dabei stören natürlich tabakschadensminimierende Alternativen wie die E-Zigarette, für deren Erfolg sie keinen Cent sehen!
Weiterführende Informationen
- [DE] Ärzteblatt: Nikotin- und Tabakerzeugnisse: Gesetzliche Regulierung gefordert
- [US] Medium: The tainted science of Stanton Glantz
Quellen
- https://ch-lippmann.de/blog/dampffreiheit/2021/07/ch-who-dreht-weiter-auf/
- https://pneumologie.de/fileadmin/user_upload/Presse/20210805_PM_DGP_WHO-Report_Tabak_F.pdf
- https://ch-lippmann.de/blog/dampffreiheit/2020/09/de-bundesrat-tabak-und-e-zigaretten-werbeverbot/
- https://ch-lippmann.de/blog/dampffreiheit/2021/06/de-tabstmog-bundesrat-nickt-ab/
- http://blog.rursus.de/2014/11/formaldehyd-eine-falschmeldung-geht-um-die-welt/