Eine Studie mit dem Titel „THE EFFECTS OF E-CIGARETTE TAXES ON E-CIGARETTE PRICES AND TOBACCO PRODUCT SALES: EVIDENCE FROM RETAIL PANEL DATA“ 1, welche vom National Institutes of Health finanziert und vom National Bureau of Economic Research (NBER) diese Woche online gestellt wurde, hat sich mit dem Thema E-Dampfprodukte und die Auswirkungen von (Sünden-)Steuern auseinandergesetzt.
Das Forscherteam von sechs Universitäten hat die Scannerdaten (Kassenbelege) von 35.000 Einzelhändler zum Verkauf von E-Dampfprodukten zwischen den Jahren 2011-2017 analysiert. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass jede Preissteigerung von 10% einen Verkaufsrückgang von 26% nach sich zieht. Dieselbige 10%ige Preiserhöhung auf E-Dampfprodukte führt zu einem 11%igen Anstieg beim Verkauf von Tabakzigaretten.
Prof. Michael Pesko (George State University) sagt dazu in der Pressemitteilung 2:
„Wir schätzen, dass für jeden E-Zigarettenpod, welcher aufgrund einer E-Zigarettensteuer nicht mehr gekauft wird, stattdessen 6,2 zusätzliche Schachteln (Tabak-)Zigaretten gekauft werden“.
„Die Auswirkungen der E-Zigarettensteuer auf die öffentliche Gesundheit sind in diesem Fall wahrscheinlich negativ.“
Weitere Artikel zu dieser Studie findet sich auch auf Forbes 3
Das NBER hat schon im Dezember 2019 eine ähnliche Studie zu diesem Thema veröffentlicht, „E-CIGARETTES AND ADULT SMOKING: EVIDENCE FROM MINNESOTA“ 4. Darin wurden die Auswirkungen der überzogenen E-Dampfproduktesteuer im US-Bundesstaat Minnesota unter die Lupe genommen. Ergebnis: eine „Sündensteuer“ auf E-Dampfprodukte hindert Menschen am Umstieg vom Rauchen auf die mindestens 95% unschädlichere Alternative E-Dampfen. Details dazu können auf Matze’s Dampferecke 5 nachgelesen werden.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine zusätzliche Steuer, neben der eh schon fälligen MwSt. auf E-Dampfprodukte eine gegenteilige Wirkung hat. Sie wird definitiv dafür sorgen, dass Menschen weiterrauchen und im schlimmsten Fall sogar Dampfer wieder zum Rauchen zurückkehren. Diese Erkenntnisse kommen zur richtigen Zeit, da die EU einen Bericht zur Lage der Besteuerung von Tabak- und E-Dampfprodukte 6 innerhalb der EU veröffentlicht hat. Gerne wird ja das Argument des Jugend- und Gesundheitsschutzes missbraucht um eine Forderung für eine E-Dampfproduktesteuer zu stellen. Dabei ist klar: rauchaffine Jugendliche lassen sich auch durch eine Steuer nicht davon abhalten, mit E-Dampfprodukte aus Neugier heraus zu experimentieren. Das ist bei Tabakzigaretten nicht anders und diese sind nun wahrlich nicht billig. Es ist und bleibt die Aufgabe der Eltern, Shopbetreiber und ggf. dem Staat die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes zu beachten und durchzusetzen. Des Weiteren führen Extra-Steuern auf Genussmittel unweigerlich dazu, das ärmere Bevölkerungsteile mehr Geld ausgeben müssen und in dieser Folge sich ein unkontrollierter Schwarzmarkt mit all seinen Gefahren bildet 7, 8, 9.
Eine Sündensteuer auf E-Dampfprodukte wird schlussendlich Leben kosten.
Quellen
- https://www.nber.org/papers/w26724.pdf
- https://www.bsu.edu/news/press-center/archives/2020/2/ecigarette-taxes-increase-cigarette-sales
- https://www.forbes.com/sites/kellyphillipserb/2020/02/10/new-study-suggests-raising-taxes-on-e-cigarettes-could-encourage-traditional-smoking/
- https://www.nber.org/papers/w26589.pdf
- https://matzes-dampferecke.de/2020/01/07/dampfen-und-steuer/
- https://ch-lippmann.de/blog/dampffreiheit/2020/02/eu-bericht-zur-besteuerung-von-tabak-und-e-dampfprodukten-in-der-eu/
- https://ch-lippmann.de/blog/dampffreiheit/2020/01/au-tabaksteuer-sinnbild-der-unmenschlichkeit/
- https://velvetgloveironfist.blogspot.com/2012/05/wages-of-sin-taxes.html
- https://velvetgloveironfist.blogspot.com/2019/02/in-denial-about-black-market.html
Ein Gedanke zu „[US] Studie – Steuer auf E-Dampfprodukte fördert Verkauf von Tabakzigaretten“