[PA] WHO FCTC COP10 – Die Party ist vorüber

In Panama hat die WHO FCTC COP10 Konferenz vom 05.02.2024 bis zum 10.02.2024 stattgefunden, nachdem sie im November 2023 kurzfristig verschoben wurde.

In diesem Beitrag werden die wichtigsten Informationen, Aussagen und Artikel verlinkt, welche lohnen zu lesen.

Während uns einfachen Bürgern per Medien die Flugscham eingebläut wird, reisen 140 FCTC Vertragsparteien aus der ganzen Welt nach Panama, um dort in ihrem eigenen ideologischen Saft zu braten. 

Im Vorfeld der COP10 fordert die Coalition of Asia Pacific Tobacco Harm Reduction Advocates (CAPHRA) die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakkonsums (FCTC) dazu auf endlich das Prinzip der Tabakschadensminimierung anzuwenden 1.

“Es ist an der Zeit, dass die WHO und die FCTC einen evidenzbasierten Ansatz zur Schadensbegrenzung beim Tabakkonsum verfolgen, der das Potenzial sichererer Nikotinprodukte zur Rettung von Menschenleben und zur Verringerung der weltweiten Belastung durch rauchbedingte Krankheiten anerkennt.
[…]
Wir fordern weitere Forschung, einen offenen Dialog und die Zusammenarbeit mit Regierungen, Gesundheitsorganisationen und Interessengruppen, um die bestmöglichen Ergebnisse für die öffentliche Gesundheit zu erzielen.”

Die philippinische und neuseeländische Delegation verweisen vorab der Konferenz darauf hin, dass sie in ihren Ländern, neben der Umsetzung der FCTC Richtlinien große Erfolge in der Senkung der Raucherquote haben, in dem sie durch differenzierte Regulierung auch E-Dampfprodukte und Tabakerhitzer als weiteres Werkzeug, das der Tabakschadensminimierung, benutzen um ihre Ziele zur Stärkung der öffentlichen Gesundheit zu erreichen 2.

Wie schon bei den COPs zuvor, wurde auch diesmal die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Unabhängige Beobachter oder Presse, wie auch Vertreter von Konsumentenverbänden wurde der Zutritt verwehrt.

Vaping360 schreibt 3:

“Tatsächliche Beobachter aus der Öffentlichkeit sind ausgeschlossen, und die Delegierten stimmen am ersten Sitzungstag rituell darüber ab, die Presse fernzuhalten – obwohl es einige von Bloomberg Philanthropies genehmigte (und finanzierte) Journalisten gibt, die besseren Zugang zu der Veranstaltung erhalten. Die FCTC-COPs haben alle Merkmale eines Geheimbundes, wenn nicht gar einer regelrechten Sekte.”

Dafür haben dort jede Menge Anti-Tabak-Anti-E-Dampf-Organisationen freien Zutritt.

“Auf der COP 10 wimmelt es nur so von “Beobachtern” aus von Bloomberg finanzierten Organisationen, die sich für Einschränkungen und Verbote des Dampfens einsetzen. Diese Gruppen, wie die Campaign for Tobacco-Free Kids und Vital Strategies, geben die Erwartungen an die Richtung der Tabakkontrollpolitik vor, informieren das Prohibitions-FCTC-Sekretariat (Führungsgruppe), verfassen Hintergrunddokumente und manchmal auch die politischen Vorschläge, über die die Delegierten der COP 10 abstimmen werden.”

Auf Twitter ist zu sehen, dass Anti-E-Dampfpropaganda an die Teilnehmer verteilt wurde: ausgerechnet Disposables mit dem Aufdruck “CANCER FLAVOR – Krebsgeschmack” – das ist Geschmacklos und ein Hohn gegenüber allen Befürwortern von Tobacco Harm Reduction und Dampfern, welche mit Hilfe der E-Dampfe geschafft haben, das Rauchen aufzugeben! Zum Glück gibt es auf Twitter / X jetzt Community Notes, durch welche der Unsinn entsprechend mit Fakten entgegnet werden kann (siehe im Screenshot unten).

Quelle: Twitter / X

Das Ergebnis der COP10 ist wie zu erwarten recht ernüchternd, wie in der Mitteilung zu lesen ist 4

Hauptaugenmerk soll der “Schutz der Umwelt und der Gesundheit von Personen beim Anbau und bei der Herstellung von Tabak.” um Artikel 18 des Rahmenabkommens sein, sowie Artikel 19, den die Staaten nutzen können, um die Tabakindustrie für ihre verheerenden Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und den Planeten haftbar zu machen. 

Ziemlich überheblich, nicht? Insbesondere wenn man beachtet, dass die allermeisten Staaten vom Tabakanbau und -verkauf sehr gut profitieren.

In Bezug auf E-Dampfprodukte und Tabakerhitzer ist man sich nicht einig geworden und so wurde beschlossen entsprechende Arbeitsgruppen einzurichten, die bis zur COP11 Ergebnisse liefern sollen 5. Anscheinend will die WHO FCTC das Dampfen per Definition dem Rauchen gleichstellen, dieses mal wurde die Anti-THR-Haltung wohl von einigen Delegierten in Frage gestellt. 

Prof. Riccardo Polosa schreibt dazu auf Twitter/X 6:

“Durch die Gleichsetzung von Rauch mit Vape- und HTP (Anm. Tabakerhitzer)-Aerosolen (wie in Artikel 9 und 10 vorgeschlagen) sieht sich der Ansatz der WHO, der auf umstrittenen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, nun einer Gegenreaktion gegenüber. Viele Delegationen haben die Anti-THR-Haltung der WHO in Frage gestellt und begründen dies mit dem Rückgriff der WHO auf höchst spekulative wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Vertagung der Diskussionen über die Artikel 9 und 10 auf die COP11 unterstreicht den umstrittenen Weg, den die WHO gewählt hat.”

So  ist davon auszugehen, dass die Desinformation in Richtung E-Dampfprodukte und Tabakerhitzer ungebremst weiter gehen wird, insbesondere bei dieser Aussage in der Mitteilung 7

“The interests of the tobacco industry, or even of smokers, should never serve as justification for legitimizing products that could send even a single child down the path of addiction.

Die Interessen der Tabakindustrie oder gar der Raucher sollten niemals als Rechtfertigung für die Legitimierung von Produkten dienen, die auch nur ein einziges Kind auf den Weg der Sucht schicken könnten.

D.h. wenn auch nur ein Kind dampfen sollte, dann sind E-Dampfprodukte und Tabakerhitzer ein Teil des Problems und müssen genauso verteufelt werden, wie die schädlichen Tabakzigaretten. Daran erkennt der Leser, dass die WHO FCTC auf alle Erkenntnisse rund um die Tabakschadensminimierung pfeift.

Christopher Snowdon kommentiert dazu auf Twitter 8

“So rechtfertigt die WHO ihren Widerstand gegen das Dampfen. Sie bringt ein paar Kinder dazu, eine kleine Rede zu lesen, in der sie eine Milliarde Raucher vor den Bus wirft. Das ist wirklich eine abscheuliche Einrichtung.”

Als Resultat hagelt es Kritik von Experten aus dem Bereich der Tabakschadensminimierung und von Verbraucherverbänden.

Clive Bates wird im Manila Bulletin, “WHO FCTC lying about smoke-free products says experts – WHO FCTC lügt über rauchfreie Produkte, sagen Experten9 zitiert:

“Die WHO hat nie eine Rechtfertigung oder Beweise für diese Politik (Verbot eines viel sichereren Produkts, während Zigaretten überall erhältlich sein dürfen) vorgelegt.  Angesichts der Tatsache, dass ENDS [elektronische Nikotinabgabesysteme] Zigaretten ersetzen, würden wir erwarten, dass diese Maßnahme das Rauchen erhöht, den illegalen Handel mit ENDS fördert und den Schaden für Gesundheit und Wohlbefinden vergrößert”

Das Gegenteil ist aber der Fall: E-Dampfprodukte und Tabakerhitzer beenden das Rauchen!

Clive Bates weiter:

“Die WHO und Aktivisten für die Eindämmung des Tabakkonsums haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Millionen von Rauchern der Zugang zu lebensrettenden, risikoarmen Alternativen zu Zigaretten verwehrt wurde – dies geschah durch Verbote, Vorschriften und Fehlinformationen, für die es keine wissenschaftliche oder ethische Grundlage gibt.”

Laut EU Reporter, “A missed opportunity to end cigarette smoking – Eine verpasste Gelegenheit, das Zigarettenrauchen zu beenden10, soll die EU Delegation wohl Vorschlägen zugestimmt haben, welche weit über deren Kompetenz hinausgeht. Vermutlich werden diese zurück in der EU weiter den Willen der WHO versuchen durchzusetzen.

In diesem Beitrag wird auch Mike Oates, ein Befürworter der Tabakschadensminimierung, erwähnt, welcher meint, dass die WHO sich mehr um die Stigmatisierung von Rauchern und Dampfern kümmere als um die tatsächliche Reduzierung des Zigarettenkonsums.

Die Taxpayers Protection Alliance hat in Panama eine hervorragende parallele Gegenveranstaltung zur FCTC COP10 auf die Beine gestellt: “Good COP” als Kontrast zur “BadCOP” des FCTC. Darin gibt es zu jedem Tag diverse Talkrunden zum Thema Dampfen, Tabakschadensminierung, Überregulierung von E-Dampfprodukte etc. Die Livestreams können auf YouTube nachträglich angesehen werden 11.

Welchen Sinn und Zweck also verfolgt eigentlich die von keinem Bürger der Welt gewählte und nicht legitimierte WHO, mit diesen wiederkehrenden, exorbitant teuren Veranstaltungen?Ein Tabakkontroll-Regime, das grundsätzlich unter Ausschluss derselben nichts, aber auch gar nichts für Raucher, sondern stets gegen diese beschließt. Und das, obwohl alle Optionen auf dem Tisch liegen und die Umsetzung von Tabakschadensminimierungsstrategien ein essentieller Bestandteil im FCTC Rahmenübereinkommens ist (Artikel 1d)!

WHO FCTC Artikel 1d) zu Tabakschadensminimierung

Weiterführende Informationen

Quellen

  1. https://www.planetofthevapes.co.uk/news/vaping-news/2024-02-08_cop10-use-the-evidence.html [Archivlink]
  2. Philippines joins other countries in pushing harm reduction at WHO tobacco conference – Manila Standard – [Archivlink]
  3. Vaping360: COP 10: Where Tobacco Control Plays for Keeps (With Your Life) – Vaping360 – [Archivlink]
  4. FCTC: Closing address to COP10 – [Archivlink]
  5. WHO FCTC Conference Of Parties Adopts New Decision On Curbing Tobacco’s Environmental Impacts, But Sidesteps E-Cigarettes – Health Policy Watch – [Archivlink]
  6. https://twitter.com/RiccardoPolosa/status/1757762134606242011
  7. Closing address to COP10 – [Archivlink]
  8. https://twitter.com/cjsnowdon/status/1757162797115359584
  9. WHO FCTC lying about smoke-free products says experts – [Archivlink]
  10. A missed opportunity to end cigarette smoking – EU Reporter  – [Archivlink]
  11. YouTube Streams der Taxpayers Protection Alliance zur FCTC COP10: https://www.youtube.com/@ProtectingTaxpayers/streams

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