Im Deutschlandfunk (DLF) wurde am 30.11.2020 ein Beitrag zur E-Zigarette gesendet. Tatsächlich hat der DLF dieses mal das Thema E-Zigarette und Chancen in der Rauchentwöhnung unter dem Titel „Reduziertes Risiko für Raucher“ 1 sachlich beleuchtet.
U.a. wird die Mitautorin des aktuellen Cochrane Reviews zur E-Zigarette 2, Jamie Hartmann-Boyce zititert:
Es gibt inzwischen mehr Forschung auf diesem Gebiet. […] Und wir haben jetzt stärkere Belege dafür, dass E-Zigaretten dabei helfen können, das Rauchen aufzugeben.
Die Studien belegen, dass Raucher, welche auf die Nutzung der E-Zigarette mit nikotinhaltigen Liquids umsteigen, eine viel größere Chance einen Rauchstopp zu erreichen haben, als wenn sie den kalten Entzug oder eine Nikotinersatztherapie nutzen.
Die aktuelle Leiterin der WHO-Kollaborationsstelle für Tabakkontrolle mit Sitz im DKFZ, Dr. Katrin Schaller, eiert hingegen weiter rum und sagt:
Was man halt noch nicht weiß: Wie viel weniger schädlich sie letztendlich sind. Also, wenn Raucher auf E-Zigaretten umsteigen, dann kann es sein, dass sie ihr Schädigungspotenzial deutlich reduzieren. Sie sollten dann langfristig natürlich auch mit den E-Zigaretten aufhören, weil die wahrscheinlich auch eine gewisse Gesundheitsgefahr bergen.
Komisch seit über 10 Jahren wird die E-Zigarette weltweit von millionen Menschen genutzt. Die meisten von ihnen konnten nur mit Hilfe der E-Zigarette das Rauchen aufgeben. Bisher konnte noch keine Studie felsenfest belegen, dass die Nutzung der E-Dampfe ernsthaft körperliche Erkrankungen oder Schäden auslöst. Im Gegenteil, immer mehr Studien belegen gesundheitliche Vorteile für Raucher, wenn sie auf die Alternative E-Zigarette umsteigen.
Zu guter Letzt kommt auch der deutsche renommierte Suchtforscher, Prof. Dr. Heino Stöver, zu Wort:
Bei den E-Zigaretten wird ja nur ein Liquid erhitzt und eben nicht verbrannt. Das ist der wesentliche Unterschied. Und dieser wesentliche Unterschied führt eben dazu, dass die Risiken überschaubar sind. Es ist nicht gesund, zu dampfen, aber es ist weit, weit weniger schädlich als das Rauchen.
und
Die Mehrzahl der Bevölkerung geht noch immer davon aus, dass die E-Zigarette genauso schädlich sei oder sogar noch schädlicher als die Verbrennungszigarette. Und das ist natürlich eine Fehlinformation!
Prof. Dr. Stöver beschäftigt sich seit Jahren mit der E-Zigarette unter dem Aspekt der Rauchentwöhnung. Er fordert die Politik auf, endlich auch das Prinzip der Schadensminimierung bei Rauchern anzuwenden. Dies hat er kürzlich in einem Positionspapier 3 bekräftigt.
Weiterführende Informationen
- [DE] Prof. Dr. Stöver kommentiert auf Twitter den DLF-Beitrag.
Quellen
- https://www.deutschlandfunk.de/e-zigaretten-reduziertes-risiko-fuer-raucher.676.de.html?dram:article_id=488418
- https://ch-lippmann.de/blog/dampffreiheit/2020/10/uk-cochrane-rauchstopp-erfolgreich-mit-e-zigarette/
- https://ch-lippmann.de/blog/dampffreiheit/2020/10/de-isff-positionspapier-tabakkonsum-und-schadensminimierung/