Passend zu der aktuellen Veröffentlichung der Tabakkontrolle im DKFZ kommt das Ergebnis einer Umfrage von ASH UK, welche ergeben hat, dass viele Raucher aufgrund der einseitigen Berichterstattung in den Medien, fälschlicherweise glauben, dass das Dampfen genauso schädlich oder noch schädlicher als Rauchen ist.
Laut der Pressemitteilung, „Four in ten smokers wrongly believe that vaping is as or more harmful as smoking“ 1, sind 4 von 10 Befragten Rauchern (39%) der Meinung, Dampfen ist genauso schädlich, bzw. schädlicher als zu Rauchen. Von den Befragten haben 27% die E-Dampfe noch nicht einmal ausprobiert, obwohl sie ein sehr effektives Werkzeug zur Erreichung des Rauchstopps ist.
Mitautorin der Studie, Prof. Ann McNeill, King’s College London
Die Angst vor dem Dampfen bei Jugendlichen verdeckt die Tatsache, dass der Umstieg vom Rauchen auf das Dampfen viel besser für die Gesundheit des Einzelnen ist.
Es ist falsch zu behaupten, wir wüssten nicht, welche Risiken das Dampfen in Zukunft birgt. Im Gegenteil, die Belastung mit krebserregenden und anderen Schadstoffen ist bei Menschen, die dampfen, drastisch geringer als bei Rauchern, was darauf hindeutet, dass die Gesundheitsrisiken wahrscheinlich nur einen Bruchteil der Risiken des Rauchens ausmachen.
Wir dürfen in Bezug auf das Dampfen von Jugendlichen nicht selbstgefällig sein, und es bedarf weiterer Regulierung, aber wir müssen auch dafür sorgen, dass viel mehr Erwachsene mit dem Rauchen aufhören, und das Dampfen ist ein wirksames Mittel dazu.
Weitere britische Experten im Bereich Tobacco Harm Reduction äußern sich im Science Media Center, „expert reaction to latest results from ASH annual survey on vaping in Great Britain“ 2 unter anderem wie folgt:
Prof. Peter Hajek, Queen Mary University London
„Das Ausmaß der Fehlinformationen über die Gesundheitsrisiken des Dampfens ist alarmierend.“
„E-Zigaretten sind ein großer Durchbruch für die öffentliche Gesundheit. Sie helfen Rauchern in einem noch nie dagewesenen Ausmaß, mit dem Rauchen aufzuhören, und tragen wesentlich zur Beseitigung von Krebs, Herz- und Lungenkrankheiten bei, die durch das Rauchen verursacht werden.“
„Der Fortschritt wäre jedoch schneller, wenn die Medien nicht ständig fehlinformierte Geschichten verbreiten würden, die Raucher davon abhalten, zum Dampfen überzugehen. Eine Korrektur dieses Trends ist dringend erforderlich.“
Dr. Sharon Cox, University College London
„Die Beweise für das Dampfen zur Raucherentwöhnung sind eindeutig und überzeugend: Es ist weitaus sicherer, auf das Dampfen von Nikotin umzusteigen, als weiterhin Tabak zu rauchen. Außerdem sind diese Produkte bei der Raucherentwöhnung wirksamer als andere verfügbare Produkte. Es sind jedoch die schlechte Berichterstattung über Studien sowie schlecht durchgeführte Studien, die zu weit verbreiteten Fehleinschätzungen geführt haben. Infolgedessen entgeht uns der gesundheitliche Nettogewinn, den diese Produkte für die Bevölkerung bieten können. Dieser Trend muss gestoppt und umgedreht werden.“
Dr. Sarah Jackson, University College London
„Diese Ergebnisse sind besorgniserregend, aber nicht überraschend. Es besteht eine anhaltende Diskrepanz zwischen den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die relativen Schäden des Dampfens im Vergleich zum Rauchen und der Art und Weise, wie diese Risiken in der Öffentlichkeit kommuniziert werden. Zigaretten sind einzigartig tödlich, und eine große Zahl von Studien hat ergeben, dass Dampfen (wenn auch nicht völlig risikofrei) viel weniger schädlich ist als Rauchen. Aber das ist nicht das, was den Menschen gesagt wird, wenn sie den Fernseher einschalten oder die Zeitung lesen. Die Medienberichterstattung konzentriert sich in der Regel auf die Risiken für junge Menschen, die nicht rauchen, und vergleicht diese nicht mit den Risiken, die das Dampfen mit sich bringen würde, wenn sie sich stattdessen für das Rauchen entscheiden würden. Verständlicherweise kann dies zu Verwirrung über die relativen Schäden des Dampfens im Vergleich zum Rauchen führen, was die Umfrageergebnisse der ASH deutlich zeigen.“
„Falsche Vorstellungen über die Risiken von Dampfen und Rauchen sind an sich schon ein Gesundheitsrisiko. Wenn Raucher glauben, dass Dampfen genauso schädlich oder sogar schädlicher ist als Rauchen, sind sie möglicherweise weniger geneigt, auf Dampfen umzusteigen, so dass sie ein noch schädlicheres Produkt verwenden. Und wenn junge Dampfer, die noch nie geraucht haben, glauben, dass die Risiken ähnlich sind, sind sie möglicherweise nicht besorgt, vom Dampfen zum Rauchen überzugehen.“
Prof. Caitlin Notley, University of East Anglia
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„Es ist jedoch besorgniserregend, dass „vier von zehn Rauchern (39 %) in Großbritannien inzwischen glauben, dass Dampfen genauso riskant oder riskanter ist als Rauchen“. Dies zeigt, dass die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zunehmend ungenau ist, was wahrscheinlich auf die Medienberichterstattung zurückzuführen ist. Die größte Sorge dabei ist, dass ungenaue Wahrnehmungen das Verhalten beeinflussen und Menschen, die rauchen, möglicherweise davon abhalten, zum Dampfen überzugehen, um mit dem Rauchen aufzuhören, oder sogar wieder zum Tabakrauchen zurückkehren, weil sie befürchten, dass Dampfen mehr und nicht weniger gesundheitsschädlich sein könnte.“
„Es ist besonders wichtig, dass schwangere Frauen, die Tabak rauchen, ermutigt werden, so bald wie möglich mit dem Rauchen aufzuhören. Der Umstieg auf eine weniger schädliche Form des Nikotinkonsums, wie das Dampfen, muss gefördert und unterstützt werden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Medienberichterstattung schwangeren Frauen keine Angst vor dem Dampfen macht, denn die Folgen des fortgesetzten Tabakrauchens sind sowohl für das Baby als auch für die Familie sehr schädlich.“
Dr. Leonie Brose, King’s College London
„In Großbritannien rauchen etwa 8 Millionen Menschen Zigaretten, ein Produkt, das bei bestimmungsgemäßem Gebrauch mindestens die Hälfte seiner Langzeitnutzer tötet. Die durch das Rauchen verursachten Schäden betreffen auch unverhältnismäßig viele Menschen, die andere Nachteile haben, wie z. B. eine schlechte psychische Gesundheit. Wir wissen, dass Dampfen viel weniger schädlich ist, aber etwa 40 % der Raucher sind der Meinung, dass es keinen Unterschied in der Schädlichkeit gibt. Das ist besorgniserregend, denn dadurch wird es unwahrscheinlicher, dass sie das ausprobieren, von dem wir wissen, dass es ein wirksamer Weg ist, mit dem Rauchen aufzuhören.“
Ähnlich verhält sich das auch in Deutschland. Hier wird die Unsicherheit in der Bevölkerung gegenüber der E-Dampfe aber nicht nur durch die Medien geschürt, sondern auch durch die Politik, wie auch medizinische Fachgesellschaften, welche aus ideologischen und finanziellen Gründen, gegen die E-Dampfe arbeiten. Ein gesundheitlicher Skandal erster Güte.
Weiterführende Informationen
- [AT] Prof. Dr. Bernd Mayer: Dampfen statt Rauchen Teil 30: Update & Zusammenfassung – Thema Fehlinformationen zum Dampfen (YouTube)