[UK] Studienstart – Kostenlose E-Zigarette für Raucher & CRUK Wissen

Bekanntermaßen besteht in Großbritannien eine positivere Einstellung gegenüber der E-Zigarette im Vergleich zu Deutschland. Während hierzulande seit Jahren über theoretische Gefahren der E-Zigarette lamentiert und der E-Zigarette das Leben möglichst schwer gemacht wird (siehe TabStMoG), ist man in Großbritannien pragmatischer und probiert verschiedene Sachen aus, wie auch in diesem Jahr.

Auf der Website von BBC ist zu lesen, „Free e-cigarettes for smokers in A&E trial1, dass ein Versuch gestartet wird, Raucher, welche in der Notaufnahme landen, mit kostenloser E-Zigarette und Liquid für eine Woche zu versorgen und ihnen beizubringen wie man diese Geräte nutzt.

Teilnehmen werden verschiedene Krankenhäuser in London, Norfolk, Leicester und Edinburgh. Der Versuch wird im Herbst 2021 gestartet.

Gründe sind u.a die wachsende Beweise dafür, dass E-Zigaretten beim Rauchstopp helfen. Laut Public Health England geben schätzungsweise jährlich 50.000 Raucher mit Hilfe der E-Zigarette das Rauchen auf.

Prof. Caitlin Notley, Uni East Anglia, leitet diesen Feldversuch. Aufgabe wird sein Mitarbeiter in Notaufnahmen dafür zu gewinnen und ihnen das nötige Grundwissen zur E-Zigarette zu vermitteln.

E-Zigaretten können eine attraktive Option sein, um Menschen beim Umstieg vom Rauchen zu helfen, selbst wenn sie es in der Vergangenheit versucht haben und versagt haben.

Prof. John Newton, Public Health England:

Das Beste, was ein Raucher tun kann, ist, mit dem Rauchen vollständig aufzuhören. Die Beweise zeigen, dass das Dampfen eines der effektivsten verfügbaren Raucherentwöhnungshilfen ist und rund 50.000 Rauchern jährlich dabei hilft mit dem Rauchen aufzuhören.

Tausende weitere hätten aufhören können, wenn diese nicht unbegründeten Sicherheitsbedenken in Bezug auf E-Zigaretten hätten.

 


 

Das britische Krebsforschungszentrum, Cancer Research UK (CRUK), hat einen Beitrag mit dem Titel „E-cigarettes: what we know and what we don’t – E-Zigaretten: was wir wissen und was nicht2 veröffentlicht.

Die E-Zigarette ist nun seit über einem Jahrzehnt auf den Markt. Parallel zur steigenden Popularität der E-Zigarette stiegen auch die kontroversen Debatten um dieses Produkt. CRUK hat auf ihrer Website die wichtigsten Fakten zum Thema Dampfen zusammengetragen.

Ist Dampfen sicher?

Einige Studien zeigen schädigende Wirkungen des E-Zigarettendampfes. Diese Studien wurden aber an Zellen oder Tieren durchgeführt und weniger an Menschen. Zudem wurden oft Konzentrationen genutzt, welche in einer realen Situation von den Nutzern nicht verwendet werden.

Die besten Belege mit Studien an Menschen zeigen hingegen, dass der Umstieg vom Rauchen auf das Dampfen mit signifikant geringeren Risiken versehen ist. Diese Risiken liegen auf dem Level der Nutzung von Nikotinersatzprodukten.

Es gibt hier noch viel zu erforschen aber Stand heute ist schon jetzt klar: E-Dampfprodukte sind weitaus weniger schädlich als Tabakzigaretten.

Helfen E-Zigaretten beim Rauchstopp?

Die wissenschaftliche Belege wachsen weltweit, dass E-Zigaretten Raucher bei der Erreichung eines Rauchstopps unterstützen.

Prof. Linda Bauld:

Die Unterstützung von Rauchern beim Aufhören und von jungen Menschen, damit diese nicht damit anfangen, ist eine wirklich wichtige Priorität bei der Krebsprävention. Wenn E-Zigaretten Einzelpersonen bei der Raucherentwöhnung unterstützen können, ist dies für Krebsforscher von Interesse.

Führt Dampfen unter Jugendlichen zum Rauchen?

Immer wieder wird die Gateway-Theorie, Dampfen führe unweigerlich zum Rauchen, als Argument gegen die E-Zigarette angeführt. Dies konnte bis heute noch in keiner Studie belegt werden.

Die gute Nachricht ist, seit es die E-Zigarette gibt, ist das Rauchen unter Jugendlichen stark zurückgegangen.

Derzeit deuten die Beweise nicht darauf hin, dass junge Menschen, die noch nie geraucht haben, regelmäßig dampfen oder dass das Dampfen dazu führt, dass mehr junge Menschen in Großbritannien mit dem Rauchen beginnen. Das Dampfen bei jungen Menschen ist jedoch etwas, welches wir im Auge behalten.

Ist es OK parallel zu dampfen und zu rauchen?

Aktuell gibt es keine Belege, das sogenannter Dual-Use schädlicher ist als nur zu Rauchen.

Wichtig ist, dass rauchende Menschen vollständig auf die E-Zigarette umsteigen, um gesundheitlich Vorteile zu erhalten.

Es gibt immer eine Periode, wenn Raucher anfangen die E-Zigarette parallel zu verwenden aber niemand weiß wie lange diese Übergangszeit ist, da sie auch von Person zu Person unterschiedlich sein kann.

Wir müssen noch viel lernen, aber die Beweise haben bisher einen langen Weg zurückgelegt. Und all diese Beweise sind der Grund, warum wir bei Cancer Research UK Menschen, welche rauchen, empfehlen, E-Zigaretten als Option zu verwenden, um mit dem Rauchen aufzuhören. Dennoch werden wir Menschen, die noch nie geraucht haben, davon abhalten, mit dem Dampfen zu beginnen.

 

Nimmt der Leser diesen ganzen positive Entwicklung in Großbritannien wahr, so kann er sich nur noch wundern über das Verhalten politischer Entscheidungsträger in Deutschland. Diese ignorieren meines Erachtens mit voller Absicht all dies wissenschaftliche Erkenntnisse und arbeiten fleissig daran, die E-Zigarette als sichere Alternative zur Tabakzigarette zu zerstören. Traurig ist das.

Ohne diese Offenheit der Briten wüssten wir noch äusserst wenig zu den positiven Eigenschaften der E-Dampfprodukte, denn hier in Deutschland wird nur sehr wenig bis nichts getan um die wissenschaftlichen Lücken zu schliessen. Und dann heisst es immer, ja, man wisse ja nix. Klar, wenn hier nicht in Forschung investiert wird, kann man auch nix wissen.

 

Weiterführende Informationen

Quellen

  1. https://www.bbc.com/news/health-56918315
  2. https://scienceblog.cancerresearchuk.org/2021/04/26/e-cigarettes-what-we-know-and-what-we-dont/

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