[UK] NHS – Mythen und Fakten zum Dampfen

In Bezug auf E-Dampfprodukte werden im deutschsprachigen Raum von den Medien gerne nur die Seite der Tabakkontrolle bzw. der Gegner der E-Zigarette aus dem Umfeld von “Public Health” zitiert. Die pragmatischen Lösung, dass Genussmittel E-Zigarette auch gleichzeitig zu nutzen um die Raucherzahl in Deutschland und die damit verbundenen Erkrankungen zu senken, wird verachtet. Bewusst werden Fehlinformationen zur E-Dampfe verbreitet und in Kauf genommen, dass rauchende Menschen den Umstieg erst gar nicht wagen.

Hier ist NHS (National Health System) aus Großbritannien eine Wohltat, da das britische Gesundheitssystem den pragmatischen Weg gewählt hat und auch mit der Fehlinformation rund um das Dampfen aufräumt. Eine Übersetzung des Artikels Vaping myths and the facts - Mythen und Fakten zum Dampfen 1

 

NHS - Mythen und Fakten zum Dampfen

Vapes (auch E-Zigarette oder E-Dampfe genannt) können zu Verwirrung führen. Das ist nicht verwunderlich, denn es gibt eine Menge irreführender Informationen.

Hier sind einige der häufigsten Mythen über das Dampfen und die Fakten, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Daten beruhen.

Wichtig

Dampfen ist nicht völlig ungefährlich. Wir empfehlen es nur für erwachsene Raucher, um die Raucherentwöhnung zu unterstützen und durchzuhalten.

Mythos 1: Dampfen ist genauso schädlich wie Rauchen

Fakt
Das Dampfen von Nikotin ist nicht risikofrei, aber wesentlich weniger schädlich als das Rauchen.

Im Jahr 2022 überprüften britische Experten die internationalen Erkenntnisse und kamen zu dem Schluss, dass „kurz- und mittelfristig das Dampfen nur einen Bruchteil der Risiken des Rauchens birgt“.

Bei der Verbrennung von Zigaretten werden Tausende verschiedener Chemikalien freigesetzt - viele davon sind giftig und bis zu 70 krebserregend. Die meisten der schädlichen Chemikalien im Zigarettenrauch, einschließlich Teer und Kohlenmonoxid, sind im Vape-Aerosol nicht enthalten.

Menschen, die vollständig vom Rauchen auf das Dampfen umsteigen, sind deutlich weniger Giftstoffen ausgesetzt, die mit dem Risiko von Krebs, Lungen- und Herzkrankheiten sowie Schlaganfällen verbunden sind.

Mythos 2: Nikotin ist sehr schädlich für die Gesundheit

Fakt

Obwohl Nikotin süchtig macht, ist es relativ harmlos für die Gesundheit.

Es sind die vielen anderen giftigen Chemikalien, die im Tabakrauch enthalten sind, die fast alle Schäden des Rauchens verursachen.

Nikotin selbst verursacht weder Krebs noch Lungen-, Herz- oder Schlaganfallerkrankungen und wird seit vielen Jahren sicher in Medikamenten verwendet, die Menschen bei der Raucherentwöhnung helfen.

Mythos 3: Dampfen hilft nicht bei der Raucherentwöhnung

Fakt

Nikotinhaltige E-Dampfprodukte sind eine der wirksamsten Hilfen zur Raucherentwöhnung.

Es ist erwiesen, dass nikotinhaltige E-Dampfprodukte tatsächlich wirksamer sind als Nikotinersatztherapien wie Pflaster oder Kaugummi.

Manche Menschen finden, dass das Dampfen ihnen hilft, weil die Hand-zu-Mund-Bewegung dem Rauchen ähnelt und man ähnliche Empfindungen hat, wie z. B. den „Kehlkopfdruck“.

Es ist wichtig, ein E-Liquid zu wählen, das genügend Nikotin enthält, um Entzugserscheinungen und das Verlangen zu rauchen zu reduzieren. Ein spezialisierter Vape-Shop oder Ihr örtlicher Rauchstopp-Service kann Sie beraten.

Erfahren Sie mehr über die Verwendung von Vapes zur Raucherentwöhnung 2.

Informationen:

Fast zwei Drittel der Menschen, die mit Unterstützung ihres örtlichen Rauchstoppdienstes 3 eine E-Dampfe benutzen, geben erfolgreich das Rauchen auf.

Mythos 4: Der Wechsel zum Dampfen ist nur der Austausch einer schädlichen Sucht gegen eine andere

Fakt

E-Dampfprodukte enthalten zwar dieselbe süchtig machende Substanz wie Zigaretten, aber das Dampfen von Nikotin ist weit weniger schädlich.

Beim Rauchen erhält man Nikotin durch die Verbrennung von Tabak, bei der viele schädliche Giftstoffe entstehen, die schwere Krankheiten wie Krebs, Lungen- und Herzkrankheiten sowie Schlaganfälle verursachen können.

Beim Dampfen wird das Nikotin durch das Erhitzen eines E-Liquids gewonnen, das weit weniger schädlich ist. Durch das Dampfen werden die Nutzer weitaus weniger Giftstoffen ausgesetzt als durch das Rauchen von Zigaretten, und zwar in geringeren Mengen.

Wenn Sie bereit sind und sicher sind, dass Sie nicht zum Rauchen zurückkehren, können Sie die Nikotinstärke in Ihrem E-Liquid und die Häufigkeit des Dampfens schrittweise reduzieren, bis Sie ganz aufhören und nikotinfrei sind.

Mythos 5: Menschen dampfen häufiger als Zigaretten - das muss schlimmer sein

Fakt

Es ist normal, häufiger zu dampfen als früher zu rauchen, und das ist nicht schädlicher.

Jeder Zug an einer Dampflanze birgt nur einen Bruchteil der Risiken eines Zugs an einer Zigarette.

Das Dampfen unterscheidet sich vom Rauchen durch die Art und Weise, wie das Nikotin an das Gehirn abgegeben wird. Beim Rauchen erhält man in der kurzen Zeit, die man zum Rauchen einer Zigarette braucht, einen sehr schnellen Kick.

Beim Dampfen dauert es in der Regel länger, bis das Nikotin das Gehirn erreicht, und man muss häufiger an der E-Dampfe „ziehen“.

Informationen:

Es ist wichtig, dass Sie Ihre E-Dampfe so oft wie nötig benutzen, um mit dem Rauchen aufzuhören und es durchzuhalten.

Mythos 6: E-Dampfprodukte sind nicht reguliert und wir wissen nicht, was in ihnen enthalten ist

Fakt

Im Vereinigten Königreich unterliegen Nikotinprodukte strengen Sicherheits- und Qualitätsvorschriften (Anm.: das Gleiche gilt auch für Deutschland: TabakErzG).

Alle Produkte, die zum Verkauf angeboten werden, müssen bei der Regulierungsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (MHRA) mit detaillierten Informationen einschließlich einer Liste aller Inhaltsstoffe angemeldet werden.

Informationen:

Kaufen Sie Ihre E-Dampfprodukte immer bei einem seriösen Anbieter wie einem spezialisierten Vape-Shop, einer Apotheke (Anm.: gilt nicht für Deutschland), einem Supermarkt oder einem im Vereinigten Königreich ansässigen Online-Händler, damit sie den britischen Sicherheits- und Qualitätsvorschriften entsprechen.

Mythos 7: Dampfen verursacht eine „Popcorn-Lunge“.

Fakt

Dampfen verursacht keine „Popcorn-Lunge“, den gebräuchlichen Namen für eine seltene Krankheit namens Bronchiolitis obliterans.

Die Krankheit wurde bei einer Gruppe von Fabrikarbeitern festgestellt, die einer Chemikalie (Diacetyl) ausgesetzt waren, die zum Aromatisieren von Popcorn verwendet wird.

Diacetyl ist im Zigarettenrauch enthalten, aber als Bestandteil von im Vereinigten Königreich zugelassenen Nikotinsprays und E-Liquids ist es verboten (Anm.: auch in Deutschland verboten).

Mythos 8: Der Kontakt mit E-Dampf-Aerosolen ist für die Menschen in Ihrer Umgebung schädlich.

Fakt

Bisher gibt es keine Beweise dafür, dass Dampfen für die Menschen in Ihrer Umgebung schädlich ist.

Während das Passivrauchen von Zigaretten andere ernsthaft schädigt, gibt es bisher keine Beweise dafür, dass das Dampfen für die Menschen in Ihrer Umgebung schädlich ist, und die Risiken sind wahrscheinlich sehr gering.

Als Vorsichtsmaßnahme ist es jedoch am besten, in der Nähe von Babys und Kindern nicht zu dampfen, wenn es sich vermeiden lässt. Kleine Kinder machen oft nach, was Erwachsene tun.

Seien Sie immer rücksichtsvoll, wenn Sie in der Nähe von anderen Personen dampfen, insbesondere von Menschen mit gesundheitlichen Problemen wie Asthma, die empfindlicher auf Dampferzeugnisse reagieren könnten.

Mythos 9: Ein Einweg-Dampfgerät kann so viel Nikotin liefern wie 40 oder 50 Zigaretten

Fakt

Eine britischer Standard-Einwegdampfe liefert eine ähnliche Menge Nikotin wie 20 Zigaretten.

Ein im Vereinigten Königreich zugelassenes Einweggerät mit dem höchsten zulässigen Nikotingehalt (20 mg/ml) enthält 2 ml Flüssigkeit und 40 mg Nikotin. Damit erhält der Nutzer im Durchschnitt etwa 20 mg Nikotin.

Eine Schachtel mit 20 Zigaretten enthält 200 bis 300 mg Nikotin. Damit erhält der Raucher im Durchschnitt 20 bis 30 mg Nikotin.

Weiterführende Informationen zum Thema Mythen und Fakten rund um die E-Dampfe

Quellen

  1. https://www.nhs.uk/better-health/quit-smoking/ready-to-quit-smoking/vaping-to-quit-smoking/vaping-myths-and-the-facts/ - [Archiv]
  2. https://www.nhs.uk/better-health/quit-smoking/ready-to-quit-smoking/vaping-to-quit-smoking/
  3. https://www.nhs.uk/better-health/quit-smoking/ready-to-quit-smoking/find-your-local-stop-smoking-service/

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