[UK] PHE – Dampfen in England Bericht 2021

Public Health England (PHE) berichtet auf jährlicher Basis vorbildlich zum Thema Dampfen und Rauchen in England. Am 23. Februar 2021 hat PHE nun den siebten Bericht zu diesem Thema veröffentlicht 1. Veröffentlicht wird zum einen Zusammenfassung 2 mit den wichtigsten Erkenntnisse, sowie eine ausführliche Variante 3, welche mehrere hundert Seiten umfasst.

Einige Auszüge aus der Zusammenfassung:

Dampfen unter jungen Menschen

Die Raucherprävalenz (einschließlich derjenigen, die manchmal oder mehr als einmal pro Woche rauchten) lag im März 2020 bei 6,7 % (im Vergleich zu 6,3 % im März 2019) und hat sich seit 2015, als sie bei 7,1 % lag, kaum verändert.

Die Prävalenz des Dampfen hat sich in den letzten Jahren kaum verändert; die Prävalenz des aktuellen Dampfen (mindestens einmal pro Monat) lag im März 2020 bei 4,8 % und damit auf dem gleichen Niveau wie im März 2019.

Die meisten Jugendlichen, die noch nie geraucht hatten, hatten auch noch nie gedampft. Zwischen 0,8 % und 1,3 % der Jugendlichen, die nie geraucht hatten, waren aktuelle Dampfer. Die meisten aktuellen Dampfer waren entweder ehemalige oder aktuelle Raucher. Dies zeigt wieder eindrücklich, dass es keinen Gateway vom Dampfen zum Rauchen gibt.

Von den 11- bis 18-Jährigen, die dampfen, gaben 11,9 % an, dies zu tun, um mit dem Rauchen aufzuhören.

Fruchtaromen waren bei den aktuellen jungen Dampfern am beliebtesten. Es folgten Menthol/Minze und die Geschmacksrichtungen „Schokolade/Dessert/Süßes/Bonbon“. Dies zeigt auch wieder, dass der Tabakgeschmack nicht gewollt ist.

Es scheint in England der Fall, dass das Jugendschutzgesetz nicht erfolgreich angewendet wird, denn dreiviertel der befragten Jugendlichen gaben an, E-Dampfprodukte selbst zu kaufen obwohl der Verkauf an unter 18-Jährige verboten ist.

Die irreführende Berichterstattung in den Medien zur E-Zigarette spiegelt sich auch in dem Unwissen bei den Befragten wieder: der Anteil der 11- bis 18-Jährigen, die das Dampfen für weniger schädlich als das Rauchen hielten, war von 66,7 % im Jahr 2015 auf 43,3 % im Jahr 2020 gesunken.

 

Dampfen unter Erwachsenen

Die Raucherprävalenz unter Erwachsenen in England ist weiterhin rückläufig und lag je nach Umfrage zwischen 13,8 % und 16,0 %, was etwa 6 bis 7 Millionen Rauchern entspricht.

Die Dampferprävalenz war in allen Gruppen niedriger als die Raucherprävalenz und liegt weiterhin bei etwa 6 % (zwischen 5,5 % und 6,3 %), was etwa 2,7 Millionen erwachsenen Dampfern in England entspricht.

Der Anteil der Dampfer, die auch rauchen (Dual-Use), ist seit 2012 zurückgegangen, von 74 % auf 38 % in der ASH-Erwachsenenstudie und von 92 % auf 51 % in der STS-Umfrage. Die Diskrepanz ist wahrscheinlich auf unterschiedliche Definitionen des Raucherstatus zurückzuführen.

Von den ehemaligen Langzeitrauchern verwendete ein abnehmender Anteil eine Nikotinersatztherapie (NET) – ein zunehmender Anteil nutzte zwischen 2013 und 2020 E-Dampfprodukte.

Der Anteil der aktuellen Dampfer, die seit mehr als 3 Jahren dampfen, scheint zu steigen (23,7 % in 2018, 29,3 % in 2019, 39,2 % in 2020). Der Anteil der neuen aktuellen Danofer, die weniger als einen Monat lang gedampft haben, lag im Jahr 2020 bei 2,6 % (5,5 % im Jahr 2018, 5,1 % im Jahr 2019). Personen, die in der Vergangenheit gedampft hatten, hörten meist nach 6 Monaten oder weniger auf (59,9 % im Jahr 2020).

Die häufigsten Gründe für das Dampfen, die in der ASH-Erwachsenenbefragung genannt wurden, waren: mit dem Tabakrauchen aufzuhören (29,7 %), mit dem Rauchen aufzuhören (19,4 %) oder es zu reduzieren (11,2 %). In der OPN-Umfrage 2019 gaben 52,8 % der aktuellen Vaper an, mit dem Rauchen aufzuhören.

Auch unter den Erwachsenen sind fruchtige Aromen am beliebtesten: Frucht (31,6 %), Tabak (25,2 %) und Menthol/Minze (20 %).

Leider ist auch hier die Wahrnehmung in Bezug auf Risiken des Dampfens sehr verschoben, heißt, zweidrittel der Nutzer sind nicht aufgeklärt:

  • 29% der derzeitigen Raucher glaubten, dass Dampfen weniger schädlich sei als Rauchen
  • 38% glaubten, dass Dampfen genauso schädlich sei wie Rauchen
  • 18% wussten nicht, ob Dampfen oder Rauchen schädlicher ist
  • 15% der Raucher glaubten, dass Dampfen schädlicher sei als Rauchen

 

Auswirkung des Dampfens auf die Raucherentwöhnung und -reduzierung

Der E-Zigarette wird in Großbritannien eine besondere Rolle bei der Raucherentwöhnung zugesprochen. In diesem Zuge der Veröffentlichungen von PHE gab es eine Extra-Veröffentlichung zusätzlich zu diesem Thema „Vaping better than nicotine replacement therapy for stopping smoking, evidence suggests – Es gibt Hinweise darauf, dass Dampfen besser ist als eine Nikotinersatztherapie, um mit dem Rauchen aufzuhören4.

  • Nikotinhaltige E-Dampfprodukte waren die beliebteste Hilfsmittel (27,2%), die von Rauchern in England 2020 für einen Rauchstopp verwendet wurden
  • Schätzungen zufolge haben 2017 mehr als 50.000 Raucher, welche ansonsten weiter geraucht hätten, mit Hilfe eines E-Dampfproduktes mit dem Rauchen aufgehört
  • 38% der Raucher im Jahr 2020 waren der Meinung, dass Dampfen genauso schädlich ist wie Rauchen – 15% waren der Meinung, dass Dampfen schädlicher ist (Anm. was u.a. auf die irreführende Berichterstattung zurückzuführen ist)
  • Die Verwendung eines E-Dampfproduktes als Teil eines Aufhörversuchs bei lokalen Raucherentwöhnungsdiensten hatte einige der höchsten Erfolgsquoten bei der Raucherentwöhnung – zwischen 59,7% und 74% in den Jahren 2019 und 2020

Prof. John Newton, Direktor beim PHE:

Rauchen ist nach wie vor die häufigste vermeidbare Ursache für vorzeitigen Tod und vorzeitige Krankheit . 2019 starben in England fast 75.000 Menschen (Anm. an den Folgen des Tabakkonsums). Das Beste, was ein Raucher tun kann ist, mit dem Rauchen ganz aufzuhören. Die Beweise zeigen, dass das Dampfen eines der effektivsten verfügbaren Raucherentwöhnungshilfen ist und rund 50.000 Rauchern hilft, jährlich mit dem Rauchen aufzuhören.

Tausende mehr hätten aufhören können, wären da nicht die unbegründeten Sicherheitsbedenken gegenüber E-Zigaretten gewesen. Die Beweise sind seit einiger Zeit eindeutig, dass Dampfen zwar nicht risikofrei, aber weit weniger schädlich als Rauchen ist.

Wir empfehlen allen Rauchern, insbesondere jenen, die bereits andere Methoden ausprobiert haben, das Dampfen auszuprobieren und mit dem Rauchen aufzuhören – idealerweise mit zusätzlicher Unterstützung durch ihren örtlichen Raucherentwöhnungsdienst, um die besten Chancen zu haben, endgültig aufzuhören.

Prof. Ann McNeill, Kings College London:

Unser Bericht fasst Erkenntnisse aus randomisierten kontrollierten Studien, Raucherentwöhnungsdiensten und Bevölkerungsstudien zusammen und kommt zu dem Schluss, dass nikotinhaltige E-Dampfprodukte eine wirksame Methode zur erfolgreichen Raucherentwöhnung sind.

Besorgniserregend ist, dass Raucher, insbesondere aus benachteiligten Gruppen, fälschlicherweise und zunehmend glauben, dass Dampfen genauso schädlich ist wie Rauchen. Dies ist nicht wahr und bedeutet, dass weniger Raucher das Dampfen ausprobieren.

Deborah Arnott, Action on Smoking and Health (ASH):

Seitdem E-Zigaretten als Alternative zum Rauchen aufgetaucht sind, hat die Regierung zu Recht versucht, ein Gleichgewicht zwischen der Unterstützung von Rauchern bei der Raucherentwöhnung und dem Schutz von Kindern zu finden. Wie die ASH-Forschung, die in den Bericht für PHE aufgenommen wurde, zeigt, ist der Konsum von E-Zigaretten unter 11- bis 18-Jährigen bisher niedrig geblieben, aber auf der anderen Seite wurde ihr Potenzial als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung für Erwachsene noch nicht voll ausgeschöpft.

Michelle Mitchell, Cancer Research UK (CRUK):

E-Zigaretten sind ein noch relativ neues Produkt – sie sind nicht risikofrei, da wir ihre langfristigen Auswirkungen noch nicht kennen. Wir raten Menschen, die nicht geraucht haben, dringend davon ab, sie zu benutzen, insbesondere jungen Menschen. Die bisherige Forschung zeigt jedoch, dass das Dampfen weniger schädlich ist als das Rauchen von Tabak und, wie in diesem Bericht betont wird, Menschen dabei helfen kann, mit dem Rauchen aufzuhören. Die langfristigen Auswirkungen von E-Zigaretten sind unbekannt, aber die langfristigen Schäden des Tabakkonsums sind unbestreitbar.

Die Unterstützung durch Raucherentwöhnungsdienste ist nach wie vor der effektivste Weg, um Menschen dabei zu helfen, mit dem Rauchen endgültig aufzuhören. Die Dienste können den Menschen dabei helfen, das für sie geeignete Mittel zu finden, ob E-Zigarette oder nicht, und ihnen die beste Chance geben, ihr Risiko durch Tabak zu reduzieren.

Somit kommt Public Health England zu dem Schluss, Rauchern den Umstieg auf die sicherere Alternative E-Zigarette zu empfehlen um damit einen Rauchstopp zu erreichen.

Hierzulande hingegen saugt sich die Politik mit Hilfe der üblichen Anti-Wolken-Experten Argumente aus den Fingern, um die E-Zigarette den Garaus zu machen, entgegen der wissenschaftlichen Fakten. Armselig.

Weiterführende Informationen

Quellen

  1. https://www.gov.uk/government/publications/vaping-in-england-evidence-update-february-2021
  2. https://www.gov.uk/government/publications/vaping-in-england-evidence-update-february-2021/vaping-in-england-2021-evidence-update-summary
  3. https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/962221/Vaping_in_England_evidence_update_February_2021.pdf
  4. https://www.gov.uk/government/news/vaping-better-than-nicotine-replacement-therapy-for-stopping-smoking-evidence-suggests

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