theguardian – Es gibt keinen Beweis das E-Zigaretten genauso schädlich wie Rauchen sind

In der englischen Zeitung theguardian ist ein Artikel mit dem Titel

No, there’s still no evidence e-cigarettes are as harmful as smoking

erschienen.

http://www.theguardian.com/science/sifting-the-evidence/2015/dec/31/no-theres-still-no-evidence-e-cigarettes-are-as-harmful-as-smoking

E-Zigaretten Retten Leben
Ein Mitglied im E-Rauchen-Forum hat diesen Artikel ins Deutsche übersetzt und ich habe die Erlaubnis erhalten diese Übersetzung zu veröffentlichen, da ich diesen Artikel sehr lesenswert befinde.

 


 

Nein, es gibt immer noch keinen Beweis, dass E-Zigaretten genauso schädliche wie Rauchen sind

Prof. Linda Bauld zerlegt die Schlagzeilen, die vor kurzem um eine Studie, welche die Auswirkungen von E-Zigarettendampf auf menschliche Zellen zum Thema hatte, in ihre einzelnen Bestandteile. Sie findet hierbei wenig Argumente für die Behauptung, er wäre genauso schädlich wie das Rauchen.

Noch nicht einmal ein Jahr ist es her, seit ich eine Antwort auf einen Artikel eines Journalisten schrieb, der behauptete, dass es keinen Beweis gäbe, dass Dampfen weniger schädlich als Rauchen sei. Seither wurden viele neue Studien veröffentlicht, unter diesen ein Cochrane Review, welcher beinhaltet, dass Dampfen ein Hilfsmittel zur Unterstützung der Rauchentwöhnung sein kann. Weiterhin wurde eine umfangreiche Bewertung für Public Health England veröffentlicht, die in Ihrem Ergebnis, genauso wie frühere Bewertungen zu dem Schluss kommt, dass E-Zigaretten für deren Nutzer bedeutend ungefährlicher sind, als weiterhin zu rauchen.
Noch immer wird in den Medien die Debatte hierüber von teilweise irreführenden Presseinformationen von Zeitungen und Wissenschaftlern befeuert. Das letzte Beispiel bezieht eine Studie, die bereits im November online von Oral Oncology veröffentlicht wurde, mit ein. Diese Studie wurde jedoch erst diese Woche an die Presse weitergegeben, genau zu einer Zeit, in der viele Raucher das Neujahrsvorhaben fassen, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Presseinformation ziztierte den führenden Autoren, der zu dem Schluss kam, dass „basierend auf heutigen Anhaltspunkten glaube ich, dass E-Zigaretten in deren Nutzung nicht besser sind, als normale Zigaretten zu rauchen.“

Also, was beinhaltete diese Studie? Ein Team, welches im Bereich Kopf- und Nackenkrebs spezialisiert ist, führte eine Laborstudie durch, in welcher menschliche Epithelzellen (von der Art, wie sie entlang des Mundes und der Lunge vorkommen) in Petrischalen dem Dampf von 2 Arten von E-Zigaretten ausgesetzt wurden. Die Zellen wurden für bis zu 8 Wochen alle 3 Tage mit E-Zigarettenextrakt behandelt, einige hiervon mit nikotinhaltigem, andere mit nikotinfreiem Extrakt.

Am Ende der Behandlungsphase wurden die Zellen geerntet und mit den bewährten Methoden auf Schäden untersucht. Die behandelten Zellen zeigten zum Großteil DNA-Schäden, manche Zellen starben ab. Hieraus machten die Autoren folgende Schlagzeile: DNA Zellfasersplitterungen (?) wurden beobachtet, diese schädigen den zellularen Reparaturprozess, was wiederum „den Weg für Krebs bereitet“. Die höheren Schäden wurden in den Zellen beobachtet, welche dem nikotinhaltigen Liquid ausgesetzt waren, beim nikotinfreien wurde die Änderung der Zellen jedoch ebenso beobachtet.

Reagenzglasstudien wie diese sind hilfreich, um zu untersuchen, wie bestimmte Stoffe das Wachsen und die Reparatur einer Zelle beeinflussen, aber sie können nicht aufzeigen, wie die Zellen im menschlichen Körper unter „echten“ Bedingungen reagieren. Zum Beispiel zeigte eine Reagenzglasstudie, dass PG, welches ein Hauptbestandteil in Liquids ist, giftige Auswirkungen auf Zellen hat und Zellschädigungen hervorruft. Dennoch wird PG in vielerlei Produkten genutzt, auch in solchen, die wir zu uns nehmen, wie zum Beispiel Hustensaft, Asthmainhalatoren und dem „Nebel“ (auch Trockeneis genannt), welcher in Theaterproduktionen eingesetzt wird.

Jedoch sollte das Kernthema dieser aktuellen Studie nicht sein, ob eine beträchtliche und anhaltende Aussetzung der Zellen mit einem Liquid (mit einer Dauer und einer Intensität, wie sie in einem menschlichen Gebrauch nicht geschehen würde) diese ändert, vielmehr sollte der Kernpunkt sein, mit was das Liquid in Vergleich gesetzt werden sollte und was uns dies über die Gefahr des Tabakkonsums gegenüber der Nutzung von E-Zigaretten sagen kann. Die Autoren der Studie behaupten, dass diese zeige, dass E-Zigaretten nicht besser seien als Tabak. Erfahrene Wissenschaftsredakteure von Zeitungen waren schnell dabei, diese Behauptungen in ihre Zeitungen zu übernehmen, ohne einen genauen Blick auf den originalen Entwurf zu werfen.

In Wahrheit sagt uns diese Studie wenig bis gar nichts über die Sicherheit von E-Zigaretten im Vergleich zum Rauchen. Die Hauptergebnisse der Studie vergleichen mit Liquid behandelte Zellen mit komplett unbehandelten Zellen, sie zeigen mehr Schäden bei denen, die behandelt wurden.

In einem kleinen Teil des Artikels, welcher weder von der Pressemitteilung, noch von den Medien aufgegriffen wurde, erwähnen die Autoren, dass sie auch manche Zellen Tabakrauch ausgesetzt haben, hierbei nutzten sie Träger von Marlboro Red Filterzigaretten. Dennoch konnten sie die mit Tabakzigaretten und die mit E-Zigaretten behandelten Zellen nicht direkt miteinander vergleichen, dies aus dem Grund, da die mit Tabakzigaretten behandelten Zellen alle innerhalb 24 Stunden abstarben. Der Zigarettenrauch war so giftig, dass Die Zellen nicht einmal diese kurze Zeitspanne überlebten, demgegenüber wurden die mit Liquid behandelten Zellen alle 3 Tage dem Liquid ausgesetzt, dies über insgesamt mehrere Wochen.

Es ist möglich, dass die Autoren der Studie ursprünglich den Vergleich zwischen Zigaretten und E-Zigaretten behandelten Zellen herausarbeiten wollten, Ihnen dies jedoch aufgrund der hohen Giftigkeit des Tabakrauchs nicht möglich war. Also, was blieb Ihnen anderes übrig, als das absolute Risiko (anstatt des relativen) von Liquid auf Zellen zu untersuchen? Allerdings wäre dann eine alternative Überschrift der Presseinformation wohl „Zellen können 8 Wochen lang in Liquid überleben, jedoch nur 24 Stunden in Zigarettenextrakt“ gewesen, wie es eine Kollegin einer Krebs-Charity bereits betont hat. In anderen Worten, wenn wir E-Zigarettendampf mit unbelasteter Luft vergleichen, finden wir manche Giftstoffe, dies haben auch vorhergehende Untersuchungen gezeigt. Aber wenn wir die Ergebnisse dieser Studie betrachten sind E-Zigaretten verglichen zu Tabakrauch gesünder.

Wenige Dinge sind risikofrei und niemand behauptet, dass E-Zigaretten dies sind. Aber, als eine Alternative zu einem eindeutig tödlichen Produkt, welches die Hälfte seiner Nutzer umbringt, die in etwa durchschnittlich 10 Jahre Ihres Lebens verlieren, sind E-Zigaretten die weit bessere Alternative.

Unsinnige Studienergebnisse, die dies gegenteilig darzustellen, erweisen den Politikmachern, Gesundheitsfachkräften, der allgemeinen Öffentlichkeit und am wichtigsten Rauchern, die nach einem sorgfältigen Rat zum Thema E-Zigarette suchen, einen Bärendienst. Die letzten Untersuchungen in den USA und GB haben gezeigt, dass Raucher zunehmend glauben, dass diese Alternativen zum Tabak genauso schädlich wie Zigaretten sind. Studien wie diese und deren Hype in den Medien über die Ergebnisse tragen zu dieser Täuschung bei. Währenddessen leiden und sterben zehntausende Menschen allein in GB an Krebs, Herzleiden und anderen Dingen, die direkt mit Rauchen in Verbindung gebracht werden können. E-Zigaretten stellen einen Ausweg dar. Forscher und Journalisten müssen endlich diesen Ausweg freimachen.

Linda Bauld ist PR. der Gesundheitspolitik an der Universität Stirling, stellvertretende Direktorin des UK Zentrums für Tabak- und Alkoholstudien. Sie hat den CRUK/BUPA Sitz für Verhaltensforschung zur Krebsprävention bei Cancer Research UK inne. Sie ist eine frühere wissenschaftliche Beraterin zum Thema Tabakkontrolle beim UK-Government und hatte den Vorsitz der NICE Lenkungsgruppe zum Thema Reduktion der Gefahr durch Tanak inne.

Quelle: http://www.e-rauchen-forum.de/thread-100453-post-2238466.html#pid2238466

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