In Berlin steht wohl die Überarbeitung des dortigen Nichtraucherschutzgesetzes (NRSG) an. Dies nimmt der Anti-Raucher-Anti-Dampfer Verein Pro Rauchfrei e.V. zum Anlass, dass dortige NRSG zu überarbeiten und der Landespolitik vorzulegen.
Pro Rauchfrei e.V. fordert im Beitrag „Vorschläge zur Verbesserung des Nichtraucherschutzes in Berlin“ 1 ganz im Sinne der Prohibition die Abschaffung sämtlicher Ausnahmen für Raucher (Rauchergaststätten etc.) sowie die Ausweitung der Verbote des Rauchens in der Öffentlichkeit.
Natürlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass diese Verbote auch für die schadensminimierenden Alternativen E-Zigarette und Tabakerhitzer gelten sollen.
Der Lobbyverein ist auch so frei und hat einen Vorschlag/Gesetzentwurf 2 für das neue NRSG gleich mit veröffentlicht.
Gleich in der Begründung wird klar, wessen Geistes Kind sie sind:
Begründung: Die Änderung stellt klar, dass Zweck des Gesetzes der Schutz der Bevölkerung vor sämtlichen gesundheitsgefährdenden Emissionen ist, die von Erzeugnissen nach dem Tabakerzeugnisgesetz ausgehen. Dies umfasst insbesondere gesundheitsgefährdende Emissionen von Tabakerhitzern, E-Zigaretten und E-Wasserpfeifen.
Beim Konsum von E-Zigaretten, E-Wasserpfeifen und Tabakerhitzern werden gesundheitsgefährdende Stoffe in die Umgebungsluft abgegeben. Die feinen und ultrafeinen Flüssigkeitspartikel im erzeugten Dampf dringen in die tiefen Regionen der Lunge und werden vom Körper aufgenommen. Eine derart verschlechterte Luftqualität ist gesundheitsgefährdend und kann insbesondere Allergiker, Asthmatiker, Herzpatientinnen und -patienten sowie Personen mit vorgeschädigter Lunge beeinträchtigen.
Das ist die geballte Ladung Desinformation, welche hier zu Papier gebracht wurde. Aus den Konjunktiven der Veröffentlichungen des BfR und anderen Einrichtungen, wie die Tabakkontrolle mit Sitz im DKFZ, werden in den Gesetzestextes dann harte Fakten geschaffen!
Von sensibler Regulierung keine Spur, nur Dampfhammermentalität. Alleine diese Argumentation in den zwei Absätzen wurde schon x-mal widerlegt und widerspricht der Realität.
Weiter unter §2 Rauchverbot, schlägt Pro Rauchfrei vor, die Definition „Tabakrauchen“ nur noch „Rauchen“ zu nennen und gleichzeitig auch das Dampfen von E-Zigaretten und Tabakerhitzer als „Rauchen“ zu bezeichnen. Somit ist die Verwirrung bei Politiker und Bürger perfekt. Gleichzeitig wird es auch einfacher, den Begriff des „Passivrauchens“ auch auf die Nutzung von E-Dampfprodukten und Tabakerhitzern zu übertragen ohne das niemand versteht, dass dies schon alleine physikalisch gesehen ein komplett anderer Vorgang ist.
Das „Passivrauchen“ scheint eh der Aufhänger schlechthin zu sein. Laut Pro Rauchfrei sogar im Freien brutalst gefährlich. Natürlich auch im Hinblick auf das Dampfen – *Kopf ⇒ Tisch*. Sie sind sich sogar nicht peinlich genug um sogar das „thirdhand smoking“ im Kontext von Wohnungen einzubringen, sprich „Dritte-Hand-Rauch“. Dies bedeutet soviel wie, es könnte ja sein, dass kleine Kinder auf der Suche nach dem Teer- oder Nikotinkick anfangen die Tapeten des rauchenden Vormieters abzulecken. Das ist volles Voodoo.
Auch vor Schauspielern machen diese Ideologisten nicht halt; es soll auch nicht in Schauspielszenen geraucht werden:
Es ist auch im Übrigen nicht gestattet, andere Menschen als Ausdruck der Kunstfreiheit körperlich zu verletzen.
Diese Argumentation ist wirklich übel. Wenn es nach Pro Rauchfrei geht, dann soll der Staat in Bezug auf das Rauchen und Dampfen die Kontrolle bis in den intimsten Lebensbereich übernehmen und die Eigenverantwortlichkeit den Menschen aufgrund überbordernder Verbote genommen werden, inkl. den Umstieg vom Rauchen auf das schadensminimierende Dampfen.
Nanny-Staat pur!
Zudem stehen diese Forderungen komplett konträr mit den Erkenntnissen aus der Forschung rund um die Tabakschadensminimierung, beispielhaft will ich hier die Veröffentlichungen des renommierten Cochrane Instituts verlinken, „Cochrane Review zeigt Nutzen von E-Zigaretten für den Rauchstopp“ 3. Wenn es der Politik wirklich um die Gesundheit der Bevölkerung gehen sollte, so ist ein Umdenken dringend gefordert und nicht noch mehr Verbote und Regularien.