[DE] BMG hat keine Ahnung von E-Zigaretten

Das Bundesministerium für Gesundheit, hat sich mit ihrem aktuellen Beitrag auf Facebook in ihrer Informationsreihe #Mittwochswissen sich selbst ein Bein gestellt und klar gemacht, dass sie keine Ahnung von E-Dampfprodukten haben.

Viele Raucher greifen auf die E-Zigarette als “gesunde Alternative“ zurück. Auch wenn die E-Zigarette weniger schädlich ist als herkömmliche Zigaretten, bergen E-Zigaretten unabhängig vom Nikotingehalt erhebliche gesundheitliche Risiken #Mittwochswissen. Weitere Fragen und Antworten bekommen Sie hier: http://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/elektronische_zigarette-10982.html

 

Quelle: https://www.facebook.com/bmg.bund/photos/a.330642667098918.1073741828.323245001172018/852264871603359/?type=3

 


Nachtrag

Auch auf Twitter hat das BMG diese Falschaussagen zur E-Dampfe verteilt – eine gute Chance für die Dampfer die echten Fakten daran zu hängen:

 


Der kurze Post und die Infografik ist gespickt mit der unterschwelligen Nachricht nach dem Motto: “ Liebe Raucher, steigt nicht auf die E-Zigarette um, wir brauchen das Steuergeld. Wenn ihr unbedingt meint aufhören zu wollen, dann kauft wenigstens die Produkte von Big-Pharma….“

Wie kann man so blind gegenüber den Fakten und wissenschaftlichen Nachweise zum Thema Dampfen sein?

Für viele Raucher, ist die E-Zigarette die bessere Alternative, wenn sie es damit schaffen, dass Rauchen aufzugeben! Warum also madig reden?

Naja, jedenfalls hat dieser Beitrag des BMG einen positiven, aufklärenden „Shitstorm“ ausgelöst 🙂

 

Ein Kommentar auf Facebook unter dem Post des BMG von Prof. Dr. Mayer, Toxikologe Uni Graz:

Bernd MayerAlle drei Behauptungen des Ministeriums sind korrekt.

1. E-Zigaretten sind keine „gesunde Alternative“, weil gar nichts in unserem Leben 100 %-ig gesund ist.
2. Nikotin kann chronische Erkrankungen begünstigen, allerdings schützt es auch vor diversen chronischen Erkrankungen. Und warum das Ministerium nikotinhaltige Arzneimittel zur Raucherentwöhnung empfiehlt, vor dem Nikotin in E-Zigaretten aber warnt, bleibt wohl dessen Geheimnis.
3. Durch Verdampfen der Liquids können tatsächlich krebserregende Substanzen enstehen, allerdings nur in vernachlässigbaren Spuren. Relevant wird das allenfalls bei Verbrennung des Liquids an trockenen Wicklungen, also unter Bedingungen die Konsumenten wegen des ekelhaften Geschmacks tunlichst vermeiden. Auch Toastbrot kann mal unabsichtlich verkohlt werden, wird dann aber üblicherweise nicht verzehrt.

Das BMG sagt also die Wahrheit, aber leider nicht die volle Wahrheit. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass noch mehr Raucher auf weitgehend unschädliche E-Zigaretten umsteigen und sich damit der Entrichtung von Tabaksteuer entziehen (in D 2014: 14,3 Milliarden Euro).
Jemand hat mich gebeten, das BMG über die Fakten zu informieren. Das ist nicht notwendig, da die Leute dort die Fakten sehr genau kennen. Dass sie trotzdem versuchen durch diese öffentliche Aktion Raucher vom sinnvollen – und in vielen Fällen wohl lebensrettenden – Umstieg auf das Dampfen abzuhalten, ist ethisch verwerflich. Geld und Ideologie sind dem Ministerium offenbar wichtiger als die Gesundheit der Bevölkerung.

An alle Zweifler, die hier mitlesen: An den Folgen des Rauchens kann man sterben, an den Folgen des Dampfens nicht. Für nähere Informationen verweise ich auf einen Text, den ich kürzlich für umstiegswillige Raucher veröffentlicht habe:
https://drive.google.com/file/d/0B1XBejPbx-nhMW1zaG42OWNfQ2s/view

Edit: Hatte das fälschlicherweise dem österr. Ministerium unterstellt (das sowas auch bringen würde) und nunmehr den Text entsprechend korrigiert. Danke an Tobias Hofmann für den Hinweis!

Nachtrag eines weiteren Kommentars von Prof. Dr. Mayer zum Thema Formaldehyd:

In der unten verlinkten Tabelle findet man den Formaldehyd-Gehalt diverser Lebensmittel, v.a. von Obst und Gemüse.

Aus (für Insider) naheliegenden Gründen habe ich mir die Bananen als Beispiel ausgesucht, die 16.3 mg Formaldehyd pro Kilogramm enthalten. Laut Messungen von Dr. Konstantinos Farsalinos enthält der Dampf von 10 Zügen aus E-Zigaretten (bei üblicher Leistung) durchschnittlich 4 µg Formaldehyd, also 0.004 mg. Demnach entspricht der Formaldehyd-Gehalt von 1 kg Bananen 40.750 Zügen aus E-Zigaretten. Bei Birnen (bis zu 60 mg Formaldehyd pro kg) wären es 150.000 Züge. In Worten: vierzigtausend bzw. hundertfünfzigtausend Züge!

Wenn man die Bevölkerung vor dem (angeblich) krebserregenden Formaldehyd schützen möchte, muss man also umgehend den Verzehr von Bananen und Birnen verbieten. Dampfen ist vergleichsweise harmlos.

http://www.cfs.gov.hk/english/programme/programme_rafs/programme_rafs_fa_02_09.html

 


 

Daher hier nochmals Links zu den wichtigsten Informationen zum Thema Dampfen:


Korrigierte Fassung der BMG Grafik

https://twitter.com/DampfFreiheit/status/896344557297823744

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