[EU] ETHRA – Ergebnis Umfrage Nikotinkonsum

Der europäische Konsumentenverband European Tobacco Harm Reduction Advocates (ETHRA), hat im letzten Quartal 2020 eine Umfrage zum Nikotinkonsum in der EU durchgeführt 1. Am 08. Juni 2021 hat ETHRA nun die Auswertung veröffentlicht.

Unter dem Beitrag “ETHRA EU NICOTINE USERS SURVEY REPORT” 2 ist die Zusammenfassung und wichtigsten Ergebnisse veröffentlicht: insgesamt haben über 37.000 Menschen daran teilgenommen, dabei über 35.000 aus der EU. Dies alleine ist schon ein Erfolg!

Von den Teilnehmern aus der EU haben n=35280 haben über 27000 (78,8%) es geschafft das Rauchen aufzugeben! Beliebteste Mittel zur Schadensminimierung sind hier die E-Zigarette, Snus oder Nikotinbeutel.

Unter den aktuellen Dampfern, welche zuvor geraucht haben (30.972) haben 83,5% mit Hilfe der E-Zigarette das Rauchen zu beenden. 11,2% Dampfen und Rauchen im aktuell im Wechsel (Dual-Use), 5,3% Dampfen oder Rauchen ab und zu. Unter den Snuskonsumenten (Schweden) konnten 73,7% damit das Rauchen aufgeben.

Die Gegner der E-Dampfprodukte behaupten permanent, die E-Zigarette sei nicht geeignet um einen Rauchstopp zu erreichen. Diese Aussage wird durch das Ergebnis der Umfrage Lügen gestraft.

Die wichtigsten Argumente für die Nutzer der Produkte sind die Schadensminimierung im Vergleich zum Rauchen und die dadurch erreichte verbesserte Gesundheit. Des Weiteren ist die Flexibilität die E-Dampfe nach den eigenen Bedürfnissen konfigurieren zu können (Aromen- und Gerätevielfalt, Nikotinstärke) ein weiterer wichtiger Faktor für den Umstieg.

Der Bericht zeigt weiter auf, dass eine mangelnde Verfügbarkeit risikominimierender Nikotinprodukte, hohe Besteuerung oder eingeschränkte Produktvielfalt ein großes Hemmnis auf dem Weg zum Rauchstopp ist. Auch die Limitierung der EU der zugelassenen Nikotinkonzentration auf max. 20mg/ml stellt ein hohe Hürde dar. Ca. 30% der Befragten, welche Dampfen und Rauchen denken, sie könnten das Rauchen leichter aufgeben, wenn die Nikotingrenze höher wäre.

Sehr bitter stößt die 10ml Fläschchen Regulierung der EU bei den Dampfern auf. Da hier die Sensibilität gegenüber der Entstehung von Plastikmüll groß ist, wünschen sich die meisten das dies zurückgenommen wird. Ist ja auch irgendwie total bescheuert, da werden Stohhalme aus Plastik verboten aber gleichzeitig die Dampfer gezwungen 10ml Fläschchen zu kaufen anstatt Großgebinde (Kopf => Tisch).

Angesichts der Überarbeitung der TPD (Tabakprodukterichtlinie) sowie der TED (Tabaksteuerrichtlinie) bestehen – zu recht – große Sorgen in Bezug auf eine überzogene Besteuerung von E-Dampfprodukte, sowie dem Verbot von Aromen. Ca. 28% der Befragten würden demnach wieder mit dem Rauchen beginnen und 71% würden sich dem Schwarzmarkt zuwenden.

ETHRA empfiehlt:

Angesichts der Ergebnisse der EU-Nikotinverbraucherumfrage 2020 empfiehlt ETHRA die Aufhebung des EU-Verkaufsverbots für Snus, die Anhebung der 10-ml-Nachfüllflaschen- und 20 mg/ml-Nikotinkonzentrationsgrenzwerte sowie die Veröffentlichung von Datenbanken zu E-Dampfprodukten.

Die Aufhebung der E-Dampfsteuer in 12 Ländern und die Aufhebung der Aromenverbote in Estland, Finnland und Ungarn sind ebenso notwendig, damit europäische Raucher die Freiheit haben, mittels risikoarmen Produkten mit dem Rauchen aufzuhören.

Der vollständige Bericht mit über 60 Seiten kann hier auf Englisch gelesen werden: THE EU NICOTINE USERS SURVEY 2020 – The EU residents report

ETHRA hat angekündigt die Datensätze und Kommentare zu den einzelnen EU-Ländern aufgeschlüsselt im Nachgang auf der Website zu veröffentlichen.

Weiterführende Informationen

 

Quellen

  1. https://ch-lippmann.de/blog/dampffreiheit/2020/10/eu-ethra-umfrage-zu-nikotinkonsum-in-der-eu/
  2. https://ethra.co/news/80-ethra-eu-nicotine-users-survey-report

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